Anrufe bei Tox Info Suisse haben 2023 um 1.7% zugenommen

Medienmitteilung vom 15 Oktober 2024

Unter der Notrufnummer 145 erhalten Private und Fachpersonen rund um die Uhr Auskunft zu Vergiftungen. Die Stiftung «Tox Info Suisse», welche die Notrufnummer betreibt, veröffentlicht heute ihren Jahresbericht 2023. Die Zahl der telefonischen Beratungen nahm im letzten Jahr um 1.7 % zu, es wurden 41 263 Beratungen durchgeführt. Leider ist es bisher nicht gelungen die zukünftige Finanzierung des Giftnotrufes zu sichern, so dass die Stiftung weiterhin von ihren knapper werdenden Reserven zehren muss.

2023 hat Tox Info Suisse 41 263 Beratungen durchgeführt (+1.7 % gegenüber 2022), was pro Tag durchschnittlich 113 Anrufen entspricht. 95% der Anfragen betrafen Menschen, 5% bezogen sich auf Tiervergiftungen.

Aus der Anrufstatistik der Vergiftungsanfragen beim Menschen:

  • Wer ruft an?
    70 % der Anfragen kamen aus der Bevölkerung, gut 20% von medizinischen Fachpersonen und 9 % von weiteren Stellen.

  • Wer ist von der Vergiftung betroffen?
    -> 53 % aller Anfragen betrafen Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre, wobei wiederum ein Grossteil davon Kinder unter 5 Jahren betrifft (79 % der Anrufe zu Kinder und Jugendlichen). 
    -> Geschlechtsverteilung: Bei Kindern gibt es ein leichtes Überwiegen der Knaben (51% vs. 48%, 1% unbekannt), bei den Erwachsenen liegt der Anteil der Frauen deutlich höher (58 % vs. 42 %). 

  • Wie sind die Vergiftungen passiert?
    -> Die meisten unfallbedingten Vergiftungen (81 % aller Anfragen) finden im häuslichen Umfeld statt, bei den beabsichtigten Intoxikationen (14 % aller Anfragen) trat die grösste Anzahl im Rahmen von Suizidversuchen auf.

  • Um welche Gifte handelt es sich?
    -> Medikamente und Haushaltsprodukte machen gut 60% der Vergiftungen aus. Siehe auch folgende Tabelle.
    -> Die 225 schweren Intoxikationen im Jahr 2023 wurden hauptsächlich durch Medikamente (72 %), aber auch durch Genussmittel, Drogen und Alkohol (14 %) verursacht. 
    -> Es gab 7 Todesfälle, alle bei Erwachsenen, wovon vier durch Medikamente, zwei durch Chemikalien und einer durch Drogen bedingt waren.


Die steigenden Anrufzahlen zeigen, dass die Giftberatung durch Tox Info Suisse weiterhin ein klares Bedürfnis ist. Umso enttäuschender ist die Tatsache, dass es bisher nicht gelungen ist die zukünftige Finanzierung des Giftnotrufes zu sichern. Die Stiftung muss weiterhin von ihren Reserven zehren, welche in absehbarer Zeit zu Neige gehen.

Der Jahresbericht 2023, mehr Informationen zu den einzelnen Themen, detaillierte Statistiken sowie ein informativer Artikel zu (vermeintlichen) Giftpflanzen sind auf unserer Website (www.toxinfo.ch) zu finden.



Weitere Auskünfte erteilen:
Medizinische Fragestellungen und Statistik: Dr. med. Colette Degrandi (Oberärztin)
Finanzierung von Tox Info Suisse: Damaris Ammann (Geschäftsführerin)



Tox Info Suisse
Freiestrasse 16, CH-8032 Zürich
Tel.: +41 44 251 66 66
E-Mail: info@toxinfo.ch