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Sommerzeit – Schwimmbadzeit!


Kaum etwas gibt uns ein schöneres Feriengefühl als eine Abkühlung im Schwimmbad, bestenfalls im eigenen Garten. Damit das Wasser sauber und klar bleibt, wird dieses oft mit Chemikalien behandelt. Auch Algen werden häufig mit chemischen Mitteln entfernt.
Typische Chemikalien für diese Anwendungen sind zum Beispiel Natriumhypochlorit (Javelwasser) oder Calciumhypochlorit, Di- oder Trichloroisocyanursäure und deren Salze und quaternäre Ammoniumverbindungen. Viele Produkte verursachen bei versehentlichem Einatmen oder Hautkontakt lediglich Reizsymptome.

Bei den meisten Anfragen an Tox Info Suisse klagen Betroffene über Reizsymptome nach Einatmen von freigesetztem Chlor, sei es wegen schwungvollen Öffnens eines Behältnisses oder wegen Mischens mehrerer Chemikalien. Dabei kommt es zu Brennen in den Atemwegen und Husten. Auch Augenspritzer und Hautkontakt kommen oft vor. Die Betroffenen berichten von Brennen und Rötung auf der Haut und in den Augen. Verätzungen können insbesondere dann auftreten, wenn unverdünnte Produkte ins Auge geraten. Entscheidend ist daher das rasche und korrekte Spülen.

Die versehentliche Einnahme dieser Produkte führt meist zu nicht mehr als leichtem Brennen im Mund und Übelkeit.
Harmlos ist das Verschlucken von Schwimmbadwasser mit normalem Chemikaliengehalt.

Massnahmen:
  • Bei Haut- oder Augenkontakt sofort ausgiebig spülen (Augen 10-15min mit lauwarmem Wasser), nach Verschlucken ein Glas Wasser trinken
  • Bei Reizhusten kann die Inhalation von Wasserdampf helfen
  • Bei fortbestehenden Symptomen wenden Sie sich an Ihre Hausärztin
  • Bei Zwischenfällen in Innenbädern gut lüften
 Prävention:
  • Verwenden Sie die Produkte gemäss Herstellerangaben
  • Vermeiden Sie das Mischen von verschiedenen Produkten, speziell Javelwasser mit Säuren
  • Öffnen Sie die Behälter vorsichtig, um die Staubentwicklung zu minimieren, resp. Spritzer zu vermeiden
Katharina Schenk-Jäger, Cornelia Reichert
Juni 2019