Toxikologisch stehen die Duftträgerstoffe wie Ethanol (Trinkalkohol), 3-Methoxy-3-Methyl-1-Butanol (MMB), Propylenglykolmonobutylether, Dipropylenglykolmethylether, Propylenglykol, Petroleumdestillate und Isopropanol im Vordergrund. Die ätherischen Öle können die Symptomatik zusätzlich verstärken.
Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sowie Husten. Selten kommt es zu einer Bewusstseinstrübung oder Unterzuckerung. Anhaltender Husten oder verzögert auftretender Husten mit Fieber sind Hinweise auf eine Lungenentzündung: gewisse Trägerstoffe wie Petroldestillate oder die ätherischen Öle können aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaft leicht in die Lunge gelangen und eine Entzündungsreaktion auslösen.
Glücklicherweise nehmen Kinder meist nur kleine Mengen der Flüssigkeit ein. Sowohl bei Tox Info Suisse als auch bei einer grossen Fallstudie (Panchal et al. 2016) wurden bis anhin nie schwere Symptome nach Einnahme beobachtet. Bei lokalem Kontakt sind Hautreizung oder Augenreizung im Sinne einer Bindehautentzündung möglich. Raumdüfte können zudem bei Asthmatikern analog kalter Luft unspezifisch Asthmareaktionen auslösen oder bei empfindlichen Personen zu Allergien führen.
Empfehlungen:
- Setzen Sie Duft- und Aromastoffe für die Raumbeduftung nur gezielt, zeitlich begrenzt und mit Rücksicht auf andere ein.
- Verzichten Sie in Anwesenheit empfindlicher Personen ganz auf Duftstoffe.
- Aufstellen der Fläschchen immer ausserhalb der Reichweite von Kindern.
- Nach Einnahme: Auswaschen des Mundes und Tee oder Wasser zum Trinken verabreichen. Kein Erbrechen herbeiführen!
- Bei Augenkontakt: 10 Minuten lang spülen.
- Bei Hautkontakt: mit Seife waschen.
- Bei starker Schläfrigkeit oder dem Auftreten von Husten und Fieber ist eine ärztliche Kontrolle nötig.
November 2016