Die Paternostererbse ist eine giftige Tropenpflanze. Die Samen der Paternostererbse wurden früher zu Rosenkränzen, heute vor allem zu Schmuck verarbeitet und auf Märkten angeboten.
Abrin, das Gift der Paternostererbse ist ein sehr starkes Stoffwechselgift. Es liegen allerdings nur wenige Daten zu Vergiftungsfällen beim Menschen vor.
Nach Einnahme treten in der Regel innerhalb einiger Stunden Vergiftungssymptome wie Übelkeit, Bauchschmerz sowie heftiges Erbrechen und Durchfall auf. Durch den starken Flüssigkeitsverlust kann es zum Kreislaufversagen kommen. In schweren Fällen treten Krämpfe, Fieber, sowie die Symptome einer Leberzellschädigung und eines akuten Nierenversagens auf.
Durch das Verschlucken weniger intakter reifer Samen besteht keine Gesundheitsgefährdung, da die widerstandsfähige Samenschale ein Austreten von Abrin verhindert. Auch beim Tragen dieser Ketten besteht keine Vergiftungsgefahr.
Beim Lutschen an einer Schmuckkette aus durchbohrten Paternostererbsensamen kann es aber zur Aufnahme von Abrin kommen. Diese Aufnahme wird zwar als gering beurteilt, was aber nie wissenschaftlich belegt wurde. Daher sollten Kleinkinder sicherheitshalber nicht in Kontakt mit solchen Ketten kommen.
Nach Verschlucken unreifer oder angebohrter Samen, oder grosser Mengen, sowie bei Auftreten von Symptomen soll ein Arzt oder Tox Info Suisse zur Risikobeurteilung und zur Festlegung spezifischer Massnahmen kontaktiert werden.
Katharina Hofer, Cornelia Reichert
Juni 2015