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Vergiftungsgefahr durch frische Morcheln

Morcheln wachsen im Frühjahr gut versteckt vor allem in Laub- und Auenwäldern. In der Schweiz wird dieser Pilz sehr geschätzt und auch gesammelt.
Nach dem Genuss von frischen Morcheln in grösserer Portion kann es aber nach einigen Stunden zu äusserst unangenehmen Symptomen wie Schwindel, Doppelbilder, Gangstörungen kommen. Auch Magendarmbeschwerden wie Erbrechen und Durchfall sind möglich. Glücklicherweise verschwinden diese Beschwerden nach einigen Stunden ohne weitere Therapie.  

Dieses Phänomen wird als Morchelsyndrom bezeichnet. Welcher Giftstoff für die Symptome verantwortlich ist, ist bislang unbekannt.  

Bei Tox Info Suisse beobachten wir dieses Morchelsyndrom jedes Jahr ausschliesslich nach Konsum von frischen Morcheln.  

Tox Info Suisse empfiehlt, frische Morcheln zuerst zu trocknen und erst dann eingeweicht zu verarbeiten. Neben der Vermeidung eines Morchelsyndroms intensiviert sich so auch der Geschmack der Morcheln.  

Sollten Sie Morcheln doch frisch verarbeiten wollen, ist auf eine genügend lange Kochdauer (mind. 15min.) zu achten, und es sollen keine grossen Portionen verzehrt werden.  

Verwechslungen der Morcheln sind eigentlich nur mit der giftigen Frühjahrslorchel möglich. Unterscheidungsmerkmale: Morcheln haben eine wabenartige Hutstruktur, während der Hut der Frühjahrslorchel hirnartig gewunden ist.
Katharina Schenk, Katharina Hofer, Christine Raube-Lüthy
Mai 2015