Wie giftig sind Schneeglöckchen?

Tox Info Suisse erhält pro Jahr rund 12 Anfragen zu versehentlicher Einnahme von Pflanzenteilen des Schneeglöckchens (Galanthus nivalis, kleines oder gewöhnliches Schneeglöckchen). Meist sind Kinder betroffen.

Das Schneeglöckchen gehört zur Familie der Narzissen-Gewächse (Amaryllidaceae). Alle Pflanzenteile, besonders die Zwiebel, enthalten giftige Amaryllidaceen-Alkaloide.

Nach Verzehr einer kleinen Menge von Blättern, Blüten, Zwiebeln und Früchten stehen Magen- und Darmprobleme mit Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall im Vordergrund. Gelegentlich tritt auch vermehrter Speichelfluss auf. Bei Verzehr einer grösseren Menge der Blumenzwiebeln kann es auch zu Kreislaufstörungen mit Schwitzen und Benommenheit kommen.  

Auch für Tiere ist die Pflanze giftig.  

Massnahmen:
Bei Verzehr einiger Blüten oder Blätter sowie von wenigen Blumenzwiebeln reichen eine Flüssigkeitsgabe (Tee, Wasser, Sirup) und eine häusliche Beobachtung.  

Bei grösseren eingenommenen Mengen oder heftigeren Symptomen soll Tox Info Suisse zur Festlegung des weiteren Vorgehens kontaktiert werden.  

Katharina Hofer, Christine Rauber
März 2015