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Knicklicht

Synonyme: Knicklicht, Leuchtstab, lumineszierende Party-Accesoires, glow stick, Notlicht, Cyalume


Junge mit einem Knicklicht
Foto: Tox Info Suisse

Aufbau und Funktionsweise


Ein Leuchtstab/Knicklicht besteht aus einem biegsamen, durchsichtigen Kunststoffstab. In getrennten Kammern sind verschiedene chemische Flüssigkeiten enthalten. Beim Knicken vermischen sich diese und reagieren. Die chemische Reaktion bewirkt das Leuchten im Dunkeln (Chemilumineszenz).

Inhaltsstoffe

Die genauen chemischen Inhaltsstoffe eines Knicklichtes lassen sich im Einzelfall meistens nicht eruieren (Import aus z.B. Asien).

Häufig verwendete Inhaltsstoffe gemäss aktueller Recherche sind: 

  • Toxikologisch bedeutsam: 
    Oxalsäureester
    (z.B. Diphenyloxalat (DPO))
  • Zusätzlich möglich in toxikologisch unbedenklicher Menge oder Konzentration bei einmaligem Kontakt:
    Anthracen (Farbstoff), Wasserstoffperoxid, Dibutyl Phthalate/DBP (Lösungsmittel)


Was tun Im Notfall? 


Nach Verschlucken:

  • Kein Erbrechen herbeiführen.
  • Mund ausspülen.
  • 1 – 2dl klare, fettfreie Flüssigkeit möglichst rasch trinken.
    z.B. Wasser, Sirup oder Tee
  • In manchen Fällen kann Milch, Joghurt oder Eiscrème (Rahmglacé) gegen das Brennen helfen.


    Nach Augenspritzern:

    • Kontaktlinsen entfernen.
    • Auge sofort über 10 – 15 Minuten mit sauberem, klarem und lauwarmem Wasser spülen.
      Augenlider dabei gut offen halten, das Wasser aus ca. 10 cm Entfernung vom inneren Augenwinkel nach aussen über das Auge fliessen lassen.
    • Ist Ihr Kind betroffen: Lassen Sie sich bei der Augenspülung von jemandem helfen.
    • Kontaktieren Sie Tox Info Suisse oder einen Arzt resp. eine Ärztin bei Unsicherheiten bezüglich des Vorgehens.

     
    Nach Hautkontakt:

    • Betroffene Hautpartie gründlich mit Wasser spülen.
    • Ggf. Kleidung wechseln.

    Symptome

    Nach Verschlucken kleiner Mengen:

    • Vorübergehendes Brennen im Mund und Rachen (Reizung).
    • Leichte Magen-Darm-Symptome (Bauchschmerzen, Übelkeit, selten Erbrechen).
    • Schwere Symptome sind nicht zu erwarten.

    Nach Augenspritzern:

    • Rasch eintretende Reizwirkung: starkes Brennen der Augen, Tränen und Augenrötung.
    • Selten Juckreiz.
    • Eine schwere Augenschädigung ist nach rascher und korrekter Augenspülung nicht zu erwarten.

     Nach Hautkontakt:

    • Leichte Reizwirkung möglich.

    Wann sollte eine ärztliche Kontrolle erfolgen?

    Nach Verschlucken:
    Bei ausgeprägten Magen-Darm-Symptomen mit mehrfachem Erbrechen.

    Nach Augenspritzern:
    Bei fortbestehenden oder sich gar verschlimmernden Augensymptomen trotz ausgiebiger und korrekter Spülung (nach kurzer, ca. 30 – 45 minutiger Ruhepause).  


    Spezialfall: Verschlucken ganzer Knicklichter

    Wird ein intaktes Stäbchen verschluckt, besteht keine Vergiftungsgefahr: Das Plastikröhrchen wird als Ganzes wieder ausgeschieden. Es handelt sich jedoch um einen Fremdkörper. Mechanische Symptome sind denkbar durch allfälliges Steckenbleiben (Magendarmtrakt, Atmung). Kontaktieren Sie beim Auftreten von Symptomen oder Fragen dazu Ihre Kinder- oder Hausarztpraxis.

    Prävention

    Als Party-Accessoires erfreuen sich Knicklichter grosser Beliebtheit: Unfälle passieren bei Kleinkindern aber auch bei Jugendlichen. Achten Sie darauf, dass die Stäbchen nicht in den Mund genommen werden. Tox Info Suisse rät, Knicklichter und Leuchtstäbe nicht in Reichweite von Kleinkindern aufzubewahren.

    Suche nach dem letzten Rest Licht und Wiederbelebungsversuche
    Foto: Tox Info Suisse

    Besondere Vorsicht ist bei experimentierfreudigen Kindern auf der Suche nach dem letzten Resten Licht und Wiederbelebungsversuchen der Knicklichter geboten. Die Lebensdauer eines Knicklichtes ist meist kurz, eine Reaktivierung unmöglich. Entsorgen Sie spröde oder erloschene Knicklichter korrekt und trösten Sie Ihr Kind. Die nächste Party kommt bestimmt. 


    Weitere Informationen






    Aktualisiert März 2023