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Cherimoya Smoothie: Kerne nicht mitpürieren!

Man nennt die Cherimoya (Annona Cherimoya) auch Zuckerapfel, Cremefrucht oder Süsssack. Die Frucht ist herzförmig. Das Fruchtfleisch ist cremefarben, in ihm sind zahlreiche kaffeebohnengrosse schwarze Kerne enthalten, die giftig sind.  

Man isst die Frucht roh, die Kerne werden wie bei einer Melone ausgespuckt. Die Kerne sind relativ hart und bei versehentlichem Schlucken ganzer Kerne sind kaum Vergiftungssymptome zu erwarten. Werden die Kerne jedoch zerkaut oder zermixt, kommt es zur Freisetzung der  toxischen Alkaloide, die zu vorübergehenden Magendarmsymptomen führen können. In Südamerika werden die Kerne pulverisiert als starkes Brech-und Abführmittel eingesetzt. 

Im Zeitraum von 1996 bis Mai 2016 registrierte Tox Info Suisse 24 Anfragen zu Cherimoya mit 31 betroffenen Personen. 2 Anfragen waren theoretischer Natur. 12 Personen, die einen oder mehrere Kerne ganz verschluckt haben, blieben asymptomatisch. 19 Personen nahmen im Smoothie mitpürierte Kerne ein, hiervon entwickelten 9 Personen typische gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerz, Durchfall und Schwindel. Diese Symptome traten 30 Min. bis 1.5 Stunden nach Einnahme auf.

Prophylaxe
Fruchtfleisch entkernen 

Massnahmen
Es gibt keine spezifischen Massnahmen, die Therapie der Magendarmbeschwerden ist rein symptomatisch. Bei Erbrechen und Durchfall ist auf eine genügende Flüssigkeitszufuhr zu achten. 

Natascha Anders, Katharina Hofer, Christine Rauber
Juli 2016