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Tatort Betrieb: Vergiftungen bei Berufsunfällen

Arbeitsunfälle betreffen alle Unternehmenstypen und Berufszweige. In vielen Betrieben werden diverse Chemikalien unterschiedlicher Toxizität verwendet oder es entstehen Stäube und Dämpfe. 

Tox Info Suisse erhält pro Jahr rund 1200 Anfragen zu beruflich bedingten Vergiftungen, was 4% aller Anfragen entspricht. Am häufigsten kommt es zu Unfällen mit Säuren und Laugen, aber oft ist die Substanz nicht bekannt. 

Wenn eine chemische Substanz oder ein Produkt als Gefahrenstoff eingestuft ist, muss eine Gefahrenkennzeichnung mit Gefahrenhinweisen, Gefahrensymbolen , Risikohinweisen (R-Sätze) und Sicherheitshinweisen (S-Sätze) vorliegen.

Generell sollen die Beschäftigten über die verwendeten Stoffe und deren Gefahren informiert sein und auf die persönlichen Schutzmassnahmen, sowie das Verhalten nach Arbeitsunfällen hingewiesen werden. Bei einem Unfall mit einer gefährlichen Chemikalie könnten spezielle Massnahmen der Ersten Hilfe erforderlich sein.

Diese Hinweise finden sich auf den Sicherheitsdatenblättern (SDB) auch Material Safety Data Sheets (MSDS) genannt. Weitere Information auf den Sicherheitsdatenblätter: Inhaltsstoffe des Produkts, gesundheitliche Auswirkungen und Angaben zu geeigneten Schutzmassnahmen und Schutzausrüstung, die möglicherweise erforderlich sind. 

Auch für Tox Info Suisse können Sicherheitsdatenblätter zur optimalen Beratung hilfreich sein. 
Bedeutende Abschnitte zur Abschätzung des Risikos:
  • Abschnitt 1: Bezeichnung des Produktes und des Herstellers
  • Abschnitt 2: Mögliche Gefahren
  • Abschnitt 3: Zusammensetzung/Angaben zu Bestandteilen
  • Abschnitt 4: Erste-Hilfe Massnahmen, wichtigste auftretende Symptome und Wirkungen, Hinweise auf ärztliche Soforthilfe oder Spezialbehandlung
 Wichtige Informationen:
  • Das Sicherheitsdatenblatt muss gut auffindbar aufbewahrt werden, am besten unmittelbar beim Arbeitsplatz, solange das Produkt im Betrieb lagert oder verwendet wird.
  • Chemikalien immer im Orginalbehälter aufbewahren.
  • Ätzstoffe sind am häufigsten involviert: Bei Haut- und Augenkontaminationen muss rasch und ausgiebig gespült werden.
  • Ätzstoffe können nicht nur äusserlich wirken: Flusssäure  ist besonders gefährlich    
Katharina Hofer, Christine Rauber
April 2016