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Grüne Smoothies und Säfte: Gefahr durch giftige Wildkräuter!

Der grüne Smoothie ist ein trendiges, schnell zubereitetes Lifestyle-Produkt beliebt bei gesundheitsbewussten Essern. Es ist für diese gemixten Säfte eine Vielzahl von Rezepten in Buchform oder im Internet erhältlich. Experimentierfreude, sowie das Verwenden von selbstgesammelten Wildkräutern und Wildgemüsen wird propagiert. Der Mineralstoff- und Vitamingehalt, sowie die enthaltenen Bitterstoffe sollen besonders gesundheitsfördernd sein.

Aber Achtung: Es gibt gefährliche bis lebensbedrohliche Verwechslungen mit giftigen Wildkräutern

Verwechslungsgefahr
Zuviel kann ungesund sein
Ein Beispiel hierfür ist der Waldmeister, der wegen seines Aromas in Bowlen verwendet wird. Nach Konsum grösserer Mengen kann es zu einer Cumarin-Vergiftung mit starken Kopfschmerz und Benommenheit kommen.
Ein übermässiger Verzehr oxalsäurehaltiger Kräuter wie Sauerampfer und Sauerklee kann Magendarm-Symptome verursachen und ein Nierensteinleiden begünstigen.
Huflattich ist zwar konsumierbar, kann aber Pyrrolizidinalkaloide enthalten, welche bei chronischem Verzehr zu Leberschädigung führen können. Auch wilder Pestwurz enthält diese Substanz. Im Kräuterhandel und in Apotheken angebotener Huflattich oder Pestwurzextrakte stammen jedoch aus kontrolliertem Anbau und sind frei von Pyrrolizidinalkaloiden. Auch Beinwell enthält diese Substanz und soll nur äusserlich als Heilpflanze angewendet werden.
Das Scharbockskraut enthält Giftstoffe im Wurzelstock und in den Speicherknöllchen. Junge Blätter, die vor der Blütezeit geerntet werden, enthalten nur geringe Mengen des schleimhautreizenden Giftstoffes Protoanemonin.  

Vorsichtsmassnahmen
  • Lassen Sie sich von einer Fachperson schulen
  • Nur sammeln, was man sicher kennt
  • Frisch gedüngte Wiesen eignen sich nicht zum Sammeln
  • Kräuter vor dem Verzehr gut waschen
  • Vermeiden grösserer Mengen
Katharina Hofer, Jacqueline Kupper, Christine Rauber-Lüthy
September 2015