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Quallenverletzungen im europäischen Raum

Durch den Klimawandel und Überfischung der Meere hat die Verbreitung der Quallen in den letzten Jahren zugenommen. An der südlichen Atlantikküste Frankreichs taucht sogar die gefährliche portugiesische Galeere auf, die sonst tropische und subtropische Meere bevorzugt.
Im Mittelmeerraum ist die bekannteste Qualle, die Verletzungen verursachen kann, die Leuchtqualle, auch als Feuerqualle bekannt. In der Nord-und Ostsee kommen Haar-und Nesselquallen vor.

SYMPTOME:
Durch die Quallen des Mittelmeers und der Nord- und Ostsee kommt es vor allem zu schmerzhaften verbrennungsähnlichen Hautreaktionen, aber kaum zu schweren Vergiftungen. Die Hautentzündung kann bis zu 1 Monat anhaltenden und wiederkehrende Hautreaktionen mit Jucken, Rötung und Ausschlag sind nach Abklingen der primären Reaktion möglich. An der betroffenen Stelle kann es auch zu Pigmentierungsstörungen und Narbenbildung kommen.

SOFORT-MASSNAHMEN:
  • Abspülen mit Salzwasser (nie mit Süsswasser oder Alkohol, hierdurch Entladung der Nesselkapseln).
  • Vorsichtiges Abkratzen (Plastikkarte, Karton oder Messerrücken).
  • Schutz der Hände der Helfer! -Eisbeutel auflegen (In Stoff eingepackt) für 5-15 Minuten
  • Bei speziellen Quallenarten wie der Würfelqualle kann Essig zum Spülen verwendet werden und die Warmwasserbehandlung (40-45° C für 5-15 Minuten) kann helfen.
Grossflächige oder sehr schmerzhafte „Verbrennungen“ durch Quallen sollen vom Arzt behandelt werden.

Wenn Atemprobleme, Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufprobleme auftreten, muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Im Rahmen des Projekts MEDJELLY (www.jellyrisk.eu) stellt Spanien, Malta und Tunesien seinen Urlaubern eine App zur Verfügung, mit der sich Badende über das aktuelle Quallenvorkommen an den Stränden informieren können. Auch eine hilfreiche Quallen-Identifikationskarte ist hier erhältlich.


Katharina Hofer, Christine Rauber-Lüthy
Juli 2015