Feuerwerkskörper enthalten Oxidationsmittel, das sind Substanzen, die Sauerstoff liefern (z.B. Nitrate, Chlorate, Perchlorate, Oxide, Peroxide), Brennstoffe (z.B. Holzkohle, Schwefel, Aluminium, Magnesium, sowie Hilfsstoffe als Bindemittel, Katalysatoren, Inhibitoren und Mittel zur Färbung der Flammen (z.B. Bariumsalze und weitere Metallsalze).

Inhalation von Feuerwerksrauch:
Bei grossen Feuerwerken entstehen lokal beträchtliche Mengen von Feinstaub. Feinstaub kann bei empfindlichen Personen zu Husten und Atembeschwerden führen. Zudem können auch gewisse Inhaltsstoffe der Feuerwerkskörper asthmaähnliche Beschwerden verursachen.
Personen mit Erkrankungen der Atemwege sollten deshalb die unmittelbare Nähe von Feuerwerken meiden.

Einnahme von Feuerwerkskörpern:
In erster Linie sind Kleinkinder betroffen. Die unfallmässige Einnahmen kleiner Mengen, auch abgebrannter, Feuerwerkskörper verläuft im Allgemeinen ohne Symptome. Gelegentlich treten leichte Magendarmsymptome wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerz auf.

Massnahmen nach Einnahme kleiner Mengen:

• Mund gut waschen
• Wasser, Tee oder Sirup nachtrinken lassen
• Asymptomatische Kinder können zu Hause beobachtet werden
• Bei Auftreten von Symptomen empfehlen wir eine Arztkontrolle

Nach Einnahme grosser Mengen steht die Toxizität der Chlorate, Nitrate und Bariumsalze im Vordergrund.
Bariumchlorat und Bariumnitrat können zu rasch auftretendem Erbrechen, Speicheln und Bauchkoliken führen. Zudem kann es zu einem dramatischen Abfall des Kaliums im Blut kommen. Muskelschwäche, Zittern, epileptische Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen bis Herzstillstand und Atemversagen sind die Folge.
Chlorate und Nitrate können neben einer Magendarmreizung auch einen Blutdruckabfall, einen Zerfall von roten Blutkörperchen und eine erhöhte Konzentration von Methämoglobin verursachen. Hämoglobin ist der Farbstoff in den roten Blutkörperchen mit dem der Sauerstoff transportiert wird. Liegt dieser Farbstoff in einer veränderten Form, dem Methämoglobin vor, kann der Sauerstoff nicht mehr transportiert werden, was zu typischen Symptomen einer Sauerstoffunterversorgung der Gewebe führt. Auch Nierenschädigungen sind beschrieben.  

Glücklicherweise sind diese Vergiftungen beim Menschen äusserst selten, gefährdeter hingegen sind Hunde, die auch einmal ein grösseres Stück eines Feuerwerkkörpers oder dessen Inhalt verschlingen.  

Nach Einnahme grösserer Mengen soll rasch medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden, damit spezifische Massnahmen zur Giftentfernung und zur Therapie eingeleitet werden können.    

Katharina Hofer, Cornelia Reichert
Juli 2016