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Sommerferien-Toxikologie: 1. Badeunfälle mit Petermännchen (Weeverfish)

Petermännchen sind giftige Fische, die überwiegend im östlichen Atlantik, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer verbreitet sind. Ihre erste Rückenflosse enthält mehrere Stacheln, die mit Giftdrüsen verbunden sind. Dasselbe gilt für den Stachel auf dem Kiemendeckel.

Bei Verletzungen durch diese Stacheln wird durch die Giftdrüsen eine hitzeempfindliche Eiweissmixtur freigesetzt, die gewebszerstörend wirken kann und typischerweise lokal zu heftigsten Schmerzen führt. Die Schmerzen können sich auch auf die ganze Extremität ausbreiten. Das Schmerzmaximum ist meist nach einer Stunde erreicht und hält ohne Massnahmen oft für einen, selten für mehrere Tage an. Innerhalb von sechs bis zwölf Stunden kann es zu Rötung, fleckförmigen Hautblutungen und zunehmenden Anschwellung der betroffenen Extremität kommen, die über Tage anhalten kann. Schwellung und Gefühlsstörungen können über Wochen bestehen. Die Heilung der schmerzlosen Wunde benötigt oft Monate.

Prophylaxe: Baden mit Plastikschuhen

Massnahmen nach Stichverletzung:
  • sofort gründliches Waschen, auch mit Meerwasser
  • Wundversorgung
  • Heisswassermethode (die verletzte Stelle wird für 30-90min in heisses Wasser eingetaucht, max. 42°C oder so heiss wie erträglich ) Achtung: Verbrühung vermeiden
  • Lokale Wunddesinfektion und Arztvorstellung für Entfernung von eventuell verbleibenden Stachelresten
  • Auffrischung des Tetanusschutzes
  • Ruhigstellung der betroffenen Extremität

Tox Info Suisse berät Sie gerne individuell und wünscht einen unfallfreien Sommerurlaub

Katharina Hofer, Cornelia Reichert
Juli 2015